Sonntag, 23. Mai 2004

Urlaubsfolgen

So, lieber Leser. Ich bin nicht etwa wieder vorschnell faul geworden, nein vielmehr war ich wie schon weiter oben nachzulesen ein paar Tage im Urlaub. Ich habe es mir aber auch dort nicht nehmen lassen meine innersten Gefühle auch für sie hier festzuhalten. Wir beginnen in ungekürzter Fassung mit Teil I, die nächsten Tage gibt es dann immer wieder den Stoff aus dem meine Träume sind.....ach ja, es bedarf Geduld, meine Art und Weise Sätze zu bauen ist nicht die einfachste, aber effektiv...

Hola aus dem Mittelmeerraum. Ich sonne meinen kleinen Arsch gerade auf Ibiza und eigentlich, der festen Meinung bin ich bereits nach nur 3 Tagen lieber Leser, sollte man sich als angehender Jungautor ruhig auf diesem kleinen Fleckchen Erde niederlassen. Hier bekommt man alles was eine spannende Geschichte ausmacht, förmlich vor die Nase gerotzt. Man muss sich dafür nicht einmal vor die Tür bewegen, sondern kann sich voll und ganz dem Pauschaltourismus hingeben.
So wie das Ehepaar, welches die beiden Sitze vor mir im Flugzeug belegt hat. Air Berlin ist übrigens die einzig mir bekannte Airline bei der man in den letzten Reihen rauchen darf. Sofort war dann auch die Urlaubslaune bei Klaus Dieter vorbei als während der Sicherheitshinweise ein allgemeines Rauchverbot ausgerufen wurde. Der Satz war ganz sicher noch nicht durch all seine Gehirnwindungen gekommen, als die graue Vokuhila sich mit einem Blick des Entsetzens zur Flugbegleiterin umdrehte, den Mund schon geöffnet für einen Schwall von Nonsens. Die gleich hinterher geschobene Ausnahme für die Reihen 26 – 31 konnte sich dann aber doch in seinem Kopf durchsetzen und er konnte mit einem Grinsen des Triumphes seiner Frau einen dicken Schmatzer auf den Mund drücken.
Ich muss übrigens zugeben das ich ein paar Tage vor dem Urlaub mit dem Gedanken gespielt habe ein Solarium aufzusuchen. Nicht das ich plötzlich einem falschen Schönheitswahn auferlegen bin, viel mehr hatte ich Angst, nach nur 10min Sonne in eine rote Boje verwandelt zu sein, den wer mich kennt, der weiß das ich ohne T – Shirt dunkle Räume taghell machen kann. Ich weiß nicht mehr wirklich was mich davon abgehalten hat, aber aus meinem Date mit der künstlichen Sonne ist nichts geworden. Was passiert wenn man den künstlichen Wahnsinn übertreibt konnte man bei 70% der Fluggäste sehr schön erkennen. Sowohl Damen als auch Herren sahen so aus als wenn Sie gerade aus 4 Wochen Wüstenurlaub kommen, inkl. Wassermangel sollte es wohl unweigerlich zu einer solch schönen Lederhaut führen.
Egal, den wir Jungspunde können nur lernen von diesen Menschen, denn sie haben nicht den ersten Urlaub auf Ibiza sondern fahren seit 100 Jahren auf die Insel. Genau wie die jungen Damen die ich am Pool belauschen durfte, die einem nicht ganz so urlaubserfahrenem Pärchen etwas hochnäsig die Insel näher brachten. Glaubt man denen ist die Insel bevölkert von einem kleinen Partyvölkchen unter sich, das macht mir Angst, genau wie mir Angst macht, das man breite Hintern nicht mehr versteckt sondern stolz zur Schau stellt. In einer fast schon grausamen Vollkommenheit demonstrieren uns das die jungen und jung gebliebenen Mädels aus Großbritannien. Dieses lustige Inselvölkchen hat Ibiza natürlich auch für sich entdeckt und als Flo, Paul und ich auf einem unserer abendlichen Ausflüge in 100% britisches Gebiet vorrückten, war es besser für uns die Sprache anzupassen und mit der Masse zu schwimmen. Aber wir waren ja bei Frauenkörpern und den Dimensionen die dieser annehmen kann. Lieber Leser bitte verstehen Sie auch das jetzt nicht falsch, ich bin auch hier nicht Opfer eines Schönheitsempfindens, aber es gibt Grenzen und ein erster Schritt in Richtung Frieden wäre ein Verbot von Miniröcken bei den Angelsachsen. Irgendjemand muss dort, wahrscheinlich völlig drogenverseucht und nach durchfeierter Nacht, den wahnwitzigsten Trend seit der Erfindung der Radlerhose für den Mann losgetreten haben. Miniröcke für mollige, aber bitte Modelle die auch so kurz sind das sie nicht mal Wind brauchen um den Slip frei zu legen und all das was es da sonst noch gibt. Jeder Gruppe mit einem schönen Mädchen folgen min. 4 dieser Bojen und da es schicker ist und noch mehr auffällt beschehren uns die Briten den Sommer der Neonfarben. Ich bin entzückt, weiter so und ich singe bald freiwillig it`s coming home...hopefully.

Dieser kleine Mikrokosmos umgibt uns hier also, also auf der kleineren der Baleareninsel. Und wenn Mallorca auch in allem anderen potenziert dann möchte ich dort bitte nie hin!

Aber wir wollen uns überhaupt nicht beschweren, denn uns geht es mehr als gut. Mit Vollpension und Reiseleitung ist unser Tag so herrlich durchstrukturiert das man sich um nichts Gedanken machen muss. Ich habe darüber Hinaus das Gefühl das wir nicht wirklich andere Dinge tun als Essen und Schlafen. Flo ist im übrigen enttarnt. Von einer beschwingten Jungfamilie aus dem Ruhrpott. Ich könnte schwören, dass nur eine Stunde nachdem sie sich versichert hat Popstar mäßig bei uns alles cool ist, der Rest des Clubs die frohe Kunde durch sie vernehmen konnte. Sie ist der Typ Frau die besser über einen bescheid weiß als man selbst. Uns hat sie denke ich damit den VIP Status den wir 3 Kanarienvögel hier haben, ins bodenlose geschossen.
Neben dem Restaurant haben wir den clubeigenen Supermarkt zu unserem markierten Revier erklärt. Und weil alles so nah beieinander ist, hier gibt es sogar einen Arzt der sich mit Passfoto an der Supermarkttür vorstellt, einen Frisör und einen Laden für alles wofür man im Supermarkt verschobenen Blicke bekommen hätte, eine Autovermietung, 3 Pools und Clownanimateure,, ist es eine abgespacete Freakshow mit 3 Aliens mittendrin...

Aliens im doppelten Sinn, werden wir, wenn wir die schützenden Mauern unseres Hotels verlassen. Denn gleich hinter der Palmen bewachsenen Auffahrt beginnt britisches Gebiet. In Sichtweite sind die Garnisonen versteckt in einem mit dem Union Jack zu gehangenen, 15 stöckigem All Inclusive Tempel. Von dort aus wird jeden Morgen in kleinen rothaarigen, weißhäutigen Horden die kleine Bucht überfallen, die vor 60 Jahren noch sichtbar in den Händen unserer Großväter war genau wie die kleine Strasse in der Abends etwas los ist, hier un unserem kleinen Hood.

Ich bleib auch weiterhin bei Aliens, als Begriff für das Dreigestirn das wir hier bilden. Das trifft es ganz gut, wir sind auch irgendwie arschcool und man schaut uns nach....
Wir hören hier dank meiner Basswurst auch jede Menge Musik und dank Flo auch jede Menge Kool Savas. Wenn es um den jungen Rapstar geht, versteht Flo keinen Spass, ich auf der anderen Seite auch nicht. Nur konnte ich bisher wenig mit so Sätzen wie Lutsch meinen Schwanz oder alle Mcees sind schwul iin Deutschland anfangen. Aber ich habe mich dazu hinreißen lassen, wenn auch nicht ganz freiwillig, dem Ganzen mal ein wenig zuzuhören. Irgendwie will ich verstehen warum 90% der 14 – 17 jährigen diesen Typen in den Himmel loben und in meinen Augen noch viel schlimmer, das was danach kommt noch viel mehr. In meinem Kopf bin ich mir aber jetzt klar. Das ist richtig guter amerikanischer Rap mit deutschen Texten und ich fühl mich wohl ein wenig wie einer der Typen die Ende der 70er nicht nur über Bitches gerappt haben. Ja, ja der Engel wieder.....

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